Hochtourenwoche Bernina

Anfangs Juli schrieb Beni auf mountainscouts.ch eine Hochtourenwoche aus. Vier tapfere erlebnisfreudige Helden folgten Ende August seinem Aufruf ins Engadin. So kam es, dass sich die fünf Wandersmänner an einem regnerischen Samstag an der Talstation der Diavolezzabahn trafen. Wegen Nebel wurden wir gezwungen zwei Tage in der Bergstation auszuharren, die wir mit Abseilübungen und Selbstaufstiegen über die Runden brachten. Am Montag meinte es der Wettegott endlich gut und begleitete uns mit traumhaftem Wetter innerhalb von 3½ Stunden über die berüchtigte Eisnase auf den Piz Cambrena (3606 müM). Nach einem gratigen Abstieg stand uns der strapaziöse Abstieg in die Bovalhütte noch bevor. Die eiskalte Dusche am rustikalen Brunnen erfrischte unsere zerschundenen Körper jedoch wieder.

Osterhasentreffen in der Gemmi

5.50 Zürich HB, Gleis 15. Ruck Zug – 8.06 Kandersteg. Die Mountaincouts- Crew, diesmal bestehend aus Simi, Felix, Oli, Beni, Nina, Mary, Mari, Monella, Lento, Marilen und den verwegenen Igluisten Maribu und Pierre steigen in windige Höhen auf – zunächst per Seilbahn zum Sunnbüel. Den schwierigen Hütten“auf“stieg in die Winterberghütte hinunter, knapp 400 Meter, schaffen wir auch mit Migros – Papiertaschen bravourös. Umpacken, und ab aufs Untere Tattlishorn, solange die Sonne den Schnee noch nicht ganz aufgeweicht hat! Kommentare: „Isch huere schön gsi!“ „Skidepot unter dem Gipfel, Gipfelfoti, Abfahrt Sulz bis Pulver gut!“ „Super Abfahrt, so schön, dass wir für eine Extrafahrt nochmals extrem steil aufstiegen.“
Mary und Mari ziehen es vor, mit dem Pistenfahrzeug durch die gut besuchte Ebene zu fahren- natürlich erst nachdem sie die Iglu – Truppe ( Pierre, Maribu, Balou und Adi) bei ihrer Weiterreise Richtung Lämmerenboden unterstützt haben. Die Frühlingssonne scheint den ganzen Tag. Knusprig gebraten werden unter anderem die Nasen von Nina und Simi, sowie der ganze Felix.
Die Winteregghhütte ist direkt an eine riesige Kletterfelswand angebaut, von der ab und zu ein Eisregen hinunterstürzte. Wir hatten sie dieses Wochenende für uns allein – ansonsten gehört sie dem SAC Biel ( doch gut hat es Beni nach Biel verschlagen!). Wir hausten und speisten vorzüglich – Bami Goreng und Vanilledessert zum Aufstart, mmmh!
Die Dauendecken lockten uns früh in s Bett, und Beni’s Weiki weikiii holte uns früh wieder aus den Federn: 6.00 Abmarsch in Richtung Altels, eine wunderschöne Pyramide, aber recht hoch! Wir warteten vergeblich auf das Privat-Taxi von Mary und Mari, es kam leider nicht. Mit eigenen Kräften durchschritten wir zum zweiten Mal das weite Tal auf der Langlaufloipe, bis wir uns von der Iglu-truppe trennten. Dann ging’s steil hinauf, von Steinmännli zu Steinmännli. Die Sonne verkroch sich (wer hat sein Bami Goreng nicht aufgegessen?) und es wurde windig. Das Steinmännli auf 2960m vermochte nur noch die Gipfelstürmer Beni, Oli, Lento und Mari anzulocken. Nach den ersten traumhaften Schwüngen gabelten sie Nina in ihrem Kampf gegen den Berg auf, und vereinten sich wieder mit der Gruppe, die sich in ein eigens dafür gebautes Schnee-Wartehäuschen verkrochen hatte. Wir stoben oder stolperten elegant oder weniger die steilen Hänge im grausam schweren Bruchharst Schnee bergab. Simi’s
Bedürfnis nach Körperkontakt befriedigte sie mit einem Zusammenstoss mit Mari, Mari’s Stock musste der stürmischen Umarmung nachgeben. Ansonsten wohlerhalten kehrten wir in die Hütte zurück, wo Nina ihre erste Lektion im Jassen erhielt. Ein Wort zum Essen: nochmals mmmmh! ( Polenta mit Weisskäse überbacken, gedörrte Bohnen und Rotweinsauce).
Der Ostersonntag wurde traditionell mit gutem Frühstück und vielen Eiern gefeiert, gesucht wurden jedoch danach LVS, nicht Osterhasen. Das Wetter war gerade recht für ein bisschen Ausbildung in Schnee, Lawinen und Barivoxsuchen. Wir untersuchten den Schnee so gründlich wie noch nie, und gruben alle 5 m ein Loch (Schneeprofile oder Oli-Fallen?). Nachdem der arme Oli also in eine solche Schneeprofil – Falle gegangen war, wurde er mit Sondierstangen wie ein Schaschlik zubereitet (damit wir in Zukunft wissen, wie sich Fleisch unter der Lawine anfühlt). Die die nicht nach Hause müssen, lassen die Osterhasen im Unterland noch einen Tag warten, und geniessen den letzten Hüttenabend – der letzte für Beni, weil er den Rest der Woche im Iglu verbringt, für den Rest, weil wir zurück ins Tal müssen. Das Jassen muss am Montag morgen kurz durch Putzen unterbrochen werden, dann geht’s auf der Sonnenterasse des Restaurants, und im Zug gleich weiter! Die überzähligen Anfängerinnen Nina und
Mari müssen sich anderswie beschäftigen – dank dem habt ihr jetzt diesen Bericht vor euch! Kurzum, s war wunderbar!