Hochtourenlager 2019 Gleckstein

Hoch über Grindelwald, an idyllischer Lage – wo sich Steinbock und Hauskatze noch gute Nacht wünschen – verbringen wir unsere ersten drei Nächte in der Glecksteinhütte. Wobei Nächte wohl etwas übertrieben sind. Um drei Uhr beim Frühstück war es jeweils doch etwas ruhiger als noch am Abend davor. 

Auf unserer ersten Tour zum Bärglistock forderte bereits das erste grössere Hindernis Opfer. So musste Jonas bei der Überquerung eines Bergbachs seinem Wanderstock Lebewohl sagen. Nur kurze Zeit später waren wir alle – dank einer unausweichlichen kalten Morgendusche – wach für den letzten Anstieg bis zum Gletschereinstieg. Über den Gletscher ging es weiter bis zum Bärglijoch und von da aus kletterten wir auf dem Nordgrat (zumindest meistens) zum Bärglistock.

Der Abstieg führte über den gleichen Weg zum Gletscher und von da aus durch ein eindrückliches Spaltenlabyrinth zurück auf den Wanderweg.

Mit schweren Beinen vom Vortag nahmen wir das Wetterhorn am zweiten Tourentag in Angriff. Das Wilisgrätli bot uns eine schöne aber kalte Kletterei. Im oberen Teil trafen wir auf Raureif und gefrorenen Boden. Im letzten Stück unterstützten uns unsere Steigeisen beim Klettern. Oberhalb des Grates entschieden wir umzukehren und der Kälte wie auch der nicht vorhandenen Aussicht schnellstmöglich zu entkommen.

Das Fazit der ersten zwei Touren: Mona muss 5x so oft aus WC wie alle andern, Pausen sind überbewertet und bei Gratklettereien ist es von Vorteil auch auf dem Grat zu bleiben.

Wobei die letzte Erkenntniss wohl noch nicht alle verinnerlicht hatten, wie der Abstieg in die Dossenhütte  am vierten Tag zeigte. Da der Abstieg über den Dossengrat einigen wohl etwas zu leicht erschien, nahmen zwei Seilschaften das Abenteuer durch die Flanke auf sich…

Die Abschlusstour führte uns zuerst wieder den Dossengrat hoch und anschliessend bis auf den Gipfel. Nach der Überschreitung des Dossen ging es den Rosenlauigletscher hinunter Richtung Hüttenzustieg. Auf dem Weg angekommen, gab es kein halten mehr. Unsere Vorfreude auf die gemütliche Gartenterrasse des Hotel Rosenlaui liess uns den Abstieg im Eiltempo hinter uns bringen.