Neujahrstouren 2013/2014

Es isch wieder eis geil gsi!

Kiental – Alpe Devero

Viel Schnee, Sunneschii, Spontanität

Mambo Number 5, Birra Moretti, Tichu

Stinco Stinco

Bisch mit em Tschipo unterwägs, dänn häsch immer d Stirnlampe derbi!!!

Piz Matratz, 0.5m ü. B. (Neujahrstour 2013/14)

Liebes Gipfelbuch,

Juhuuu! Noch immer können wir’s nicht ganz fassen, doch wir sind  hier und haben’s geschafft! Nach 8 super Trainingstagen in unsrem Neujahrstourenlager waren wir bereit und konnten die langersehnte Besteigung des berühmt berüchtigten Piz Matratz in Angriff nehmen. Wir kamen, sahen & bestiegen… doch wie ist es überhaupt dazu gekommen?

Ob nun zur Weihnachtsspeck-Bekämpfung, um in der idyllischen Bergwelt frische Luft zu  schnappen oder ganz einfach aus purem Suchteffekt, am Vormittag des 27. Dezember versammelte sich der ganze Zwölferhaufen im Zug Richtung Berner Oberland. In Reichenbach hüpfte man in einer etwas chaotisch angehauchten Blitz-Umsteigaktion ins Postauto und stieg von Kiental aus auf der steilsten (Sommer-) Postautostrecke Europas auf zur Griesalp. Dort oben sollte das Gasthaus Golderli unser Zuhause für die kommenden Tage werden. Trotz herausfordernder Lawinensituation konnten wir vor unserer Haustüre nebst einer kleinen Feierabendtour auch zwei schöne Warm up-Tageskistouren auf den Chistihubel 2216m & die Dündenegg 2249m geniessen. Dabei feilten wir nicht nur an unseren Lawinenkunde-Kenntnissen und kämpften uns beim Spuren durch den tiefen Pulverschnee, sondern wurden dank der beinahe unerschöpflichen Ausdauer unserer Leiter auch mit der Wichtigkeit des Stirnlampen-Packens vertraut gemacht…

Unser vierter Lagertag startete (ausnahmsweise ultrapünktlich…) mit einer rasanten Abfahrt ins Tal  und einem anschliessenden Zugrreisli nach Domodossola. Wir hatten am Vorabend beschlossen, uns doch noch Richtung ursprünglich geplantes Ziel „Binntalhütte“ im Wallis aufzumachen, wollten dieses jedoch von der italienischen Seite her erreichen. Dazu galt es ein sehr emotional geladenes, abenteuerliches Taxirennen auf die Alpe Devero zu überstehen. In der Hütte des italienischen Alpenclubs machten wir’s uns gemütlich, nachdem wir in der Abendsonne noch einen Hügel erklommen und eine kurzweilige Waldabfahrt erlebt hatten. An diesem Abend sollte sich herausstellen, dass das Projekt Binntalhütte wegen den lokalen Schneeverhältnissen nach wie vor keine Zukunft hatte. So beschlossen wir, für den Rest der Woche l’italianità und die dazugehörigen Espressi, beinahe stichfeste heisse Schoggi, achso praktische Stehklos, undefinierbare, frittierte Dinger und natürlich die Pasta zur Vorspeise zu geniessen.

Nach einer superschön flachen, dafür etwas längeren Abschlusstour fürs 2013 versuchten wir, unsere Snowboarder mit einer rauschenden Silvesterparty bei Laune zu halten. Dafür verschlug es uns ins nächstgelegene, unausgebuchte Albergo im Bergkaff Goglio, wo unsere Karaoke-& Tanzküste in einem grossen Saal voller mampfender Italiener fortgeschrittenen Alters unter Beweis gestellt wurden. Es sollte eine ziemlich unterhaltsame, kurze Nacht mit „interessanter“ Musik, dem einen oder anderen Tropfen Schweiss und eleganten Touren-Innenschuhen werden, bei der wir das Image des verklemmten Schweizers doch einigermassen erfolgreich abzutanzen resp. aufzupolieren vermochten.

Den, noch eine Prise genialeren Start ins neue Jahr bildete dann aber die Tour auf den Monte del Sangiato 2387m am 1. Januar. Die zahlreichen Spitzkehren und das Bezwingen des steilen Gipfelhangs wurden mit einer super Rundsicht, reichlich Gipfelschoggi und dem besten Pulverschnee der Woche (und das hiess etwas!) belohnt. Im Anschluss begaben wir uns zurück zum Rifugio Castiglioni, wo wir der Hüttenwartin mit unseren naja, nicht ganz geschmacksneutralen Socken erneut eine Freude bereiteten. Mit geselligen Spiel- und Plauderabenden, zwei doch ganz sehenswerten Touren auf den Pizzo Bandiera 2751m und Pizzo Stange 2415m (inkl. einer kleinen Kletterpartie) rauschten die letzten Tage unseres Tourenlagers leider nur so vorbei. Wir liessen die super Erlebnisse bei einem unterhaltsamen Scharade-Abend inkl. „Wohlverpunkteten“ Zapfenjass-Gesichtern, beim „bescheidenen“ kalten Plättli auf der Alpe Devero und zu guter Letzt in der Beiz in Domodossola Revue passieren. Im Gepäckabteil des total überfüllten Zuges Richtung Schweiz wurde eine letzte Wehmutspizza verdrückt. Und nun trennten sich unsere Wege leider auch schon wieder, um auf verschiedenen Zustiegsrouten (2-6h) zum Gipfel aller Träume zu gelangen: Zum Piz Matratz!

Sonnigi Gipfelgrüess,
vonere Hampfle powderverwöhnte Mountainscouts:   

         di puuschteriich Jodleri                     dä mit em Rockerski            
S’ Dynafit Mammut           dä lang grüen Cravatte-, ähh Foulard-Heini                   de fäkalieprriester   di hölzige Rumpelkobold  
il scheffe     di tapfere Snööbis          di chlii & gross Dibidäbin
& zu gueter Letscht natürloch au no di zwei furchtiflössende Schlabberbarrys